12.07.2025

Ljubljana

Auf dem Rückweg von unserem Kroatien-Urlaub entschieden wir uns für einen Zwischenstopp in Ljubljana – zunächst lediglich als Übernachtungsmöglichkeit. Schon auf der Hinfahrt hatten wir das charmante Bled besucht und waren beeindruckt von der Schönheit Sloweniens. Als Marco während unseres Aufenthalts in Kroatien auf einen Artikel stieß, in dem Ljubljana als Europas „meistunterschätzte Stadt“ bezeichnet wurde, war unsere Neugier geweckt. Wir beschlossen, dem grünen Juwel zwischen Alpen und Adria eine Chance zu geben – und wurden mehr als belohnt.

Unsere Unterkunft fanden wir auf dem Ljubljana Resort Hotel & Camp, einem kleinen, gepflegten Stadtcampingplatz rund 15 Minuten vom Zentrum entfernt. Besonders positiv fiel uns die Freundlichkeit des Personals auf, das mit viel Einsatz dafür sorgte, dass wir einen schönen Stellplatz für unser Reisemobil „Zwenni“ bekamen. Ein weiterer Pluspunkt war die ausgezeichnete Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr: Nur etwa 150 Meter vom Platz entfernt lag die Bushaltestelle Ježica, von der aus wir für gerade einmal 1,30 Euro pro Person direkt ins Zentrum fahren konnten – kontaktlos bezahlt per Kreditkarte und ganz unkompliziert.

Bereits bei unserer Ankunft im Stadtzentrum zeigte sich, dass Ljubljana weit mehr zu bieten hat als nur eine praktische Lage: Die Straßen sind nahezu autofrei, stattdessen dominieren Fahrräder und Fußgänger das Stadtbild. Diese Ruhe – kombiniert mit gepflegten Gassen, historischen Fassaden und viel Grün – sorgt für eine Atmosphäre, die man so in einer Hauptstadt kaum erwarten würde.

Wir stiegen nahe eines DMs an der Haltestelle Razstavišče aus und spazierten in Richtung der Sava, die sich südlich der Innenstadt durch die Stadtlandschaft schlängelt. Entlang des Flusses reiht sich ein charmantes Restaurant ans nächste – mit Blick aufs Wasser, gemütlichen Sitzplätzen und einer überraschend vielfältigen Küche. Wir entschieden uns für ein kleines Lokal am Ufer, in dem wir eine herrlich frische Bowl genossen – und ein ganz besonderes Schauspiel beobachten konnten: Direkt im Fluss war ein Volleyballfeld aufgebaut. Im Fluss, etwa zehn Zentimeter unter Wasser lag das Spielfeld, auf dem sich Sportlerinnen und Sportler auf das Turnier vorbereiteten.

Wie wir erfuhren, handelte es sich um die „Magic Ljubljanica“, ein öffentliches Sport- und Kulturevent, das am Abend seinen Höhepunkt finden sollte. Die Stimmung war gelassen, das Publikum ein bunter Mix aus Sportfans und Menschen, die zufällig vorbeikamen. Wir blieben am Ufer stehen, ließen den Blick über das Spiel und die leuchtende Wasserfläche schweifen und ließen uns treiben – von der Leichtigkeit und Ausgelassenheit der Menschen um uns herum.

Eigentlich hatten wir nur einen Tag für Ljubljana eingeplant – ein Stadtbummel, eine Übernachtung, dann sollte es weitergehen in Richtung Heimat. Doch die Stadt hatte uns am Vortag so sehr begeistert, dass wir unseren ursprünglichen Plan kurzerhand über Bord warfen. Am nächsten Morgen – noch vor dem angekündigten Gewitter – fuhren wir ein zweites Mal in die Stadt, einfach weil wir das Gefühl hatten, noch nicht genug gesehen zu haben.

Bei strahlendem Sonnenschein unternahmen wir eine einstündige Bootsfahrt auf der Sava, fuhren flussaufwärts und später wieder zurück, tranken eine Cola an Bord, ließen uns den Wind um die Nase wehen und beobachteten, wie die Stadt langsam erwachte.

Ljubljana ist eine Stadt, die man nicht auf dem Radar hat – und genau das macht sie so besonders. Wer nach Michelin-Manier bewerten möchte, dem sei gesagt: Ein Stern bedeutet „einen Stopp wert“, zwei Sterne „einen Umweg wert“, und drei Sterne stehen für „eine eigene Reise wert“. Für uns hat Ljubljana sich ganz klar drei Sterne verdient. Nicht als Lückenfüller, sondern als Ziel.

Wir kommen auf jeden Fall wieder – mit mehr Zeit und großer Vorfreude.