06.08.2025

Limburg

Warum wird man eigentlich wehmütig, wenn man sich von seinem Fahrzeug verabschieden muss? Ich meine, es ist doch ein Fahrzeug, oder nicht?
Na gut, er hat einen Namen. Und er hat im letzten Jahr die schönsten Urlaube und coolsten Wochenendtrips begleitet und war für uns da, wenn wir nach einem langen Tag auf dem Caravan Salon kaputt ins Bett gefallen sind.
Zwenni war unser „HOME when you're not Home.“

Der Ausflug nach Limburg am vergangenen Wochenende war unsere Abschiedsreise. Ein langes Wochenende, das sich irgendwie länger angefühlt hat als bloß nach zwei Nächten.

Gemeinsam mit unseren Freunden hatten wir einen Platz auf dem Campingresort Limburg reserviert – direkt an der Lahn gelegen, mit allem, was das Camperherz höherschlagen lässt. Unsere beiden Plätze – direkt nebeneinander, Platz 6 und Platz 7 – lagen direkt am Wasser, an einem kleinen „Privatstrand“, auf dem einige Liegestühle standen. Und dann saßen da auch noch ein paar Nilgänse, die seelenruhig die wenigen Sonnenstrahlen aufschnappten.

Ein paar hundert Meter vom Campingplatz entfernt streckt sich eine imposante Autobahnbrücke, die wie ein riesiger Bogen über das Tal gespannt ist. Man sieht sie, man staunt – aber man hört die darüberfahrenden Autos nicht.

Am ersten Abend fuhren wir mit unseren Fahrrädern – nachdem wir die süße Innenstadt von Limburg entdeckt hatten – zu einem ganz speziellen Restaurant: Das Pastorale. Ein Restaurant, das in einer alten Friedhofskapelle untergebracht ist – sowohl von außen als auch innen durchflutet von einer besonderen Atmosphäre.

Der Samstag weckte uns mit Sonnenschein. In der Altstadt frühstückten wir auf einem schönen Platz – der „Plötze“. Hier konnte man nicht nur gemütlich sitzen, sondern auch den Ritter-Hattstein-Brunnen bestaunen.
Dieser war im 14. Jahrhundert ein bekannter Raubritter – bevor er schlauerweise von den Limburger Kaufleuten zum Stadthauptmann ernannt wurde. Der Brunnen zeigt ihn mit einem erhobenen Weinfass, um seine Stärke zu verdeutlichen.

Das Wetter meinte es gut mit uns, obwohl die Vorhersage etwas anderes behauptet hatte. Anschließend sind wir durch die engen Gassen geschlendert, vorbei an Fachwerkhäusern, kleinen Ateliers und einem Laden, der handgemachte Pasta und allerlei italienische Spezialitäten verkauft.

Am Nachmittag besuchten wir den LIMpark – ein Freizeitpark mit anspruchsvollen Escape Rooms. Keine schnellen Rätsel, sondern echte Kopfarbeit, Zusammenarbeit und viele Aha-Momente. Im Anschluss sind wir Kart gefahren – auf rund 1000 Metern Strecke wurde aus Spaß Ehrgeiz, aus Ehrgeiz ein Rennen und aus dem Rennen ein Muskelkater.

Gegessen haben wir abends bei einem Italiener, bei dem La Mama noch selbst am Herd steht. Einfach gutes Essen, auf liebevoll dekorierten Tellern, mit echtem Herz.

Am Sonntagmorgen sind wir zum Dom gelaufen. Er thront über der Stadt wie ein stiller Wächter – alt, ehrwürdig, beeindruckend. Der Blick von dort oben reicht weit über die Dächer und über die Lahn. Wenn man Glück hat, spielt gerade ein Mönch an der Orgel – und vielleicht trifft man sogar auf Tebartz-van Elst in seiner goldenen Badewanne. (ein Scherz am Rande...)

Limburg ist charmant, nahbar, voller Details. Kleine Lädchen, Künstler, Cafés, in denen die Zeit langsamer vergeht. Und der Campingplatz? In drei Minuten mit dem Rad in der Altstadt, zu Fuß in vielleicht einer Viertelstunde.
Insgesamt ein Volltreffer für alle, die Kultur schätzen, das Fahrradfahren lieben und die Bauten unserer Ahnen gern bestaunen.